Pfarrer Fridl Fitz feiert am 23. Juni sein 40-jähriges Priesterjubiläum.
Lauterach. Eigentlich wollte er Lehrer werden. Deshalb besuchte er die damalige Lehrerbildungsanstalt (LBA) in Feldkirch. „Bis mi dar Herrgott zwickt häot.Damals hätte niemand geglaubt, dass ich Priester werde und wohl auch nicht, dass ich es bleiben werde“, sagt Pfarrer Fridl Fitz, der auf 40 Priesterjahre zurückblickt. Er erinnert sich noch genau an das verdutzte Gesicht seiner Mutter als er ihr sagte, er wolle nicht Lehrer, sondern Priester werden. „Das erste hätte mir gereicht“, bekam er als Antwort auf den spontanen Wechsel seines Berufswunsches. So nahm denn das Leben des jungen Lustenauers einen ganz anderen Verlauf. Es ging Richtung Innsbruck in das Priesterseminar. Dort besuchte er die Theologische Fakultät. „Beinahe wäre ich in Innsbruck hängengeblieben“, erzählt Pfarrer Fridl, als er im Stift Wilten als Erzieher im Studentenheim Gefallen fand. Doch der Herrgott hatte andere Pläne mit ihm. Am 8. Juni 1973 wurde er von Bischof Bruno Wechner, den er über alles schätzte, in der Dornbirner Stadtpfarrei St. Martin zum Priester geweiht. In Dornbirn ist er dann auch wirklich hängen geblieben. Heute noch streift er das Heimweh zu den Hatlerdorfern ab, wo er fast zehn Jahre lang als Kaplan gewirkt hat. Nahtlos führte der Weg nach Lauterach, wo er bis heute der Pfarrgemeinde als Pfarrer vorsteht.
Für alles offen
Wenn der Lauteracher Pfarrer von einem interessanten und erfüllten Leben spricht, dann sicher deshalb, weil seine Interessen für alles offen sind. Als Hobbyfotograf hatte er immer ein „scharfes Auge“ für einen schnellen Schnappschuss. Sei es in der Natur oder auf einer geselligen Veranstaltung. „I bin a Fäschtar“, wie er sich selbst bezeichnet, und ist immer für ein Späßchen bereit. „Auch das hat sein Gutes“, denn dort erreicht man Menschen, die man in der Kirche nicht erreicht.“ Neben dem Fotografieren ist er sehr an Kunst, Sport und Politik interessiert. Ein besonders Faible hat er für Picasso. Wenn er Karten für Einladungen verschickt, dann ist oft die Friedenstaube des Künstlers abgebildet. Zudem fährt er gerne Auto. Am liebsten direkt vor die Haustüre, denn zu Fuß sieht man ihn selten. So kennen die Lauteracher ihren Seelsorger seit 30 Jahren. Und viele haben auch schon die Austria-Lustenau-Fahne, die in seinem Wohnzimmer über einem Stuhl hängt, gesehen. Das Reichshofstadion in Lustenau erweckte in ihm immer heimatliche Gefühle. Als Austria-Fan hat er in jungen Jahren kein einziges Heimspiel ausgelassen. Immerhin war er in seiner Jugend selbst aktiver Fußballer. Lauterach ist für ihn zur zweiten Heimat geworden. Trotzdem ist er dem Lustenauer Dialekt treu geblieben. Heute noch verabschiedet er sich mit „Lebe“. Und bei kirchlichen Anlässen in Lustenau baut er gerne einen „Versprecher“ beim Schlusssegen ein: „Der Fridl sei mit euch“, den er dann aber gleich mit Friede berichtigt.
40jähriges Priesterjubiläum
„Ich blicke dankbar auf mein Priesterleben zurück“, sagt der heute 67-Jährige, der sich stets an bester Gesundheit erfreuen konnte. „Im letzten Jahr haben sich jedoch einige Alterserscheinungen bemerkbar gemacht, manches läuft nicht mehr so rund“, gibt er in seiner gewohnt humorvollen Art offen zu. „Jesus bleibt bei uns alle Tage bis an das Ende der Welt“, war für ihn ein tröstliches Wort, wenn es ab und zu „Unebenheiten“ gab. Viel Abwechslung bereitete ihm das Unterrichten an der Schule. Im Religionsunterricht habe er den Schülern früher immer einen Montagswitz erzählt, um die Stunde etwas aufzulockern. Als er am Ende des Schuljahres fragte, was ihnen im Unterricht am besten gefallen hat, erwähnten sie einhellig den Montagswitz. Seitdem erzählte er ihn nicht mehr. Eine besondere Freude war es für ihn, wenn er später bei der Hochzeit seiner Schüler als Trauungspriester gebeten wurde. Nun freut sich der Pfarrherr von St. Georg auf sein 40-jähriges Priesterjubiläum, das er am kommenden Sonntag, 23. Juni, feiert. Und er freut sich, wenn viele kommen. Mit einem Festgottesdienst beginnt das besondere Ereignis um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Georg. Im Anschluss daran findet im Hofsteigsaal in Lauterach ein Festakt statt, zu dem die Pfarrgemeinde und die Marktgemeinde Lauterach herzlich einladen.
Zur Person
Pfarrer Fridl Fitz
Geb. 1946 in Lustenau
Wohnort: Lauterach, Bundesstraße 77
Beruflicher Weg: Matura an der LBA Feldkirch, Besuch des Priesterseminars in Innsbruck und der Theologischen Fakultät.
Priesterweihe: 8. Juni 1973 in Dornbirn
Primiz: 17. Juni 1973 im Heimatort Lustenau, Erlöserkirche
Kaplan in Dornbirn-Hatlerdorf (St. Leopold): 1973 bis 1982
Seit 31 Jahren Pfarrer in Lauterach (St. Georg)
Interessen: Fotografie, Kunst, Politik, Sport
Lebensphilosophie: „Jesus bleibt bei uns alle Tage bis an das Ende der Welt“.
Programm beim 40-jährigen Priesterjubiläum
Beginn: 9 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg.
Es singt die Chorgemeinschaft St. Georg
Im Anschluss daran findet im Hofsteigsaal ein Festakt statt
Gemeinsamer Gang von der Pfarrkirche zum Hofsteigsaal (bei Schönwetter) begleitet von der Bürgermusik
Moderation durch Kulturamtsleiterin Rafaela Berger
Worte zum Jubiläum von Mag. Christian Spitaler (PGR-Vorsitzender)
Grußworte von Bgm. Elmar Rhomberg
Musikalische Einlagen der Schülerchöre, der Bürgermusik Lauterach, des Frauenchors Hofsteig, des Männerchors Lauterach und der Sing- und Spielgruppe Tamburizza.