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Können wir aus der Geschichte lernen?

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Im Zuge des Geschichteunterrichts organisierte Professor Manfred Hagen eine zweitägige Exkursion nach Oberösterreich. Auf dem Programm stand die Besichtigung der Ausstellung „Wert des Lebens“ auf Schloss Hartheim. Das Renaissanceschloss bei Alkoven unweit von Linz ist vor allem als Ort der Tötung behinderter Menschen durch die Nationalsozialisten zwischen Mai 1940 und Dezember 1944 bekannt.

Die Inhalte der Exkursion wurden von den HAK-Schülern verarbeitet und zusammenfassend dokumentiert. Wie schon bei anderen Anlässen, konnten Hagen und seine Schüler Gemeinderat Daniel Steinhofer kürzlich erneut in ihrer Schule begrüßen. Sie informierten den Lustenauer Politiker über ihre Erfahrungen bei der Führung durch die Ausstellung in Hartheim, wo sie vor Ort einen direkten Bezug zu einem dunklen Kapitel der Geschichte bekamen.  Sie erfuhren, dass als unwürdig bezeichnetes Leben vernichtet wurde und Menschen, auch aus Vorarlberg, dort kaltblütig getötet wurden. Die Ausstellung zeigt auch, dass die durch die Nationalsozialisten verübten Gräueltaten nicht im Verborgenen bleiben sollen. Ganz im Gegenteil.

Steinhofer, selbst ehemaliger HAK-Schüler, zeigte sich beeindruckt von den Beiträgen, die Kathrin Geist, Zuhal Çelik und Sandra Stadler vorgetragen hatten. Den Beweggrund der Gemeinde Lustenau, derartige Exkursionen und Veranstaltungen zu fördern begründet Steinhofer so: „Lustenau war nicht Vorbild für die Aufarbeitung dieses nebulösen Kapitels“. Er machte deutlich, dass nicht anonyme Personen, sondern auch Menschen aus Lustenau deportiert und ermordet wurden. „Wir haben die Opfer und deren Namen prominent gemacht und für sie eine Gedenkstätte errichtet, direkt neben dem Kriegerdenkmal.“ Steinhofer bezeichnet die Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens und ist überzeugt, dass wir aus der Geschichte lernen können.

Hagen bedankte sich bei Steinhofer, auch im Namen der Schüler, für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung durch die Gemeinde und das Historische Archiv. Der Politiker merkte abschließend an, dass Schulen und Lehrer die Einladung zur Nutzung diverser Angebote der Gemeinde noch mehr in Anspruch nehmen sollten.

 

Wie hat dir die Exkursion nach Hartheim gefallen?

 

Geschichte ist interessant aber oft ist es schwierig, den Bezug herzustellen. Man kann sich nicht vorstellen, was genau passiert ist. Die Exkursion war gut, so habe ich einen direkten Bezug bekommen. Von der Ausstellung war ich sehr beeindruckt. Es gibt Möglichkeiten, dass wir aus der Geschichte lernen, wenn wir aufgeklärt werden.

Christina Albrecht

 

Ich finde Geschichte interessant und auch wichtig für die Allgemeinbildung. Es ist schlimm, dass Menschen eiskalt umgebracht und vergast wurden, weil sie eine Behinderung hatten. Das war brutal. Man kann sich vorstellen, wie das war. Man kann aus der Geschichte lernen, die Aufklärung und die Bereitschaft zu helfen ist wichtig.

Julian Bendol

 

Für gewisse Bereiche der Geschichte, besonders den Nationalsozialismus, sollten sich alle interessieren. Was damals geschehen ist, darf nie wieder passieren. Die Exkursion war wichtig und ich kann auch den Mitschülern empfehlen, die Ausstellung zu besuchen. Ich habe einen Cousin mit Down-Syndrom, er ist sehr liebenswert.

Kathrin Geist

 

Obwohl Geschichte nicht total mein Lieblingsfach ist, möchte ich über die NS Zeit informiert sein. Aus der Exkursion habe ich viel gelernt, die Führung war interessant und im Unterricht hatten wir eine gute Vorbereitung. Behinderte dürfen nicht benachteiligt werden, sie sind gleich wie wir. Es ist nötig, sich dafür einzusetzen.

Zuhal Çelik

 


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