Lustenau. „In Deutschland wird auf alles Pfand verrechnet, dafür gibt es keine solchen Anblicke wie bei uns des Öfteren in Mülleimern. Warum ist das in Österreich nicht möglich?“, stellt Antoinette Vogel aus Lustenau diese Woche im Bürgerforum als Frage. „Zum einen wäre es Müllvermeidung zum anderen gezieltes Recycling. Speziell am Wochenende muss der Bauhof früh morgens ausrücken, um die sorglos weggeworfenen Abfälle zu entfernen“, so die Lustenauerin. Auf diesen Vorschlag gibt es auch Zustimmung im Forum. „Das wäre eine super Idee. Klar, es ist auch mit einigen Kosten anfangs verbunden, aber mit der Zeit würde sich das locker rechnen und der Umweltschutz würde es auch danken“, äußert sich ein weiterer Teilnehmer zum Vorschlag.
Auch die Marktgemeinde Lustenau äußerte sich kurz darauf zum Thema. “Die Angelegenheit ist Bundessache und kann weder von Land noch Gemeinde geregelt werden. Über das Pfandsystem gibt es unterschiedliche Meinungen und soll auch nicht wirklich
bringen, was es verspricht“, heißt es da aus dem Rathaus. „Pfandschlupf“ ist das Zauberwort bei den deutschen Nachbarn. „Gemeint sind damit diejenigen Flaschen und Dosen, für die der Verbraucher zwar Pfand bezahlt hat, sie aber nach dem Verzehr nicht wieder zurückbringt. In den Anfangsjahren waren es bis zu 25 % der bepfandeten Getränkeverpackungen, die nicht mehr zurück kamen, ein Milliardengeschäft für Supermärkte, Discounter, Tankstellen und Kioske. Auch heute sind es noch gut 5 % die im Abfall landen, immer noch eine Menge Geld“, so Günther Bösch aus der Umweltabteilung. „Dazu kommt noch, dass die Verbraucher das bei Einwegflaschen erhobene Pfand als Signal für eine umweltfreundliche Verpackung verstehen, was sie ja ganz und gar nicht sind. Viel wichtiger wäre der Griff zu Mehrweggetränkepackungen, die auch ökologisch am besten abschneiden. Der Konsument hat es im Griff. Steigt die Nachfrage nach Mehrweggebinden, wird auch der Handel darauf reagieren. Einweggetränkeverpackungen könnten auch höher besteuert werden. Nur mit diesen oder ähnlichen Lenkungsmaßnahmen kann die Wegwerfmentalität eingedämmt werden“, betont Bösch und appelliert wieder einmal an die Vernunft der Gesellschaft rücksichtsvoll mit der Natur umzugehen und diese sauber zu hinterlassen.