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Channel: Lustenau – VOL.AT
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Auf gute Nachbarschaft

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Lustenau. „Wenn mein Sohn sich allein auf so eine gefährliche Reise von mehr als zweitausend Kilometern machen müsste, um sein Leben zu retten, würde ich mir wünschen, dass er in dem fernen Land freundlichen Menschen begegnet, die ihm in irgendeiner Weise helfen!“ Diese und viele andere Gedanken bewogen Monika und Markus Grabher, Andrea und Dieter Jonach, Daniel Schneider und Theresia Schelling, eine kleine Begegnungsfeier zu organisieren. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft haben 26 Flüchtlinge, darunter auch eine Familie, Asyl gefunden. Wenn sich diese auch eine Küche und ein Bad teilen müssen, sind sie einfach nur froh und dankbar, in Sicherheit zu sein. „Zu Beginn merkte man ihnen die Strapazen der Flucht sehr an, sie machten einen erschöpften und ausgebrannten Eindruck“, erzählt Monika Grabher. Und dass sie sehr viel lernen müssen, vom Einkaufen über das Lösen einer Buskarte bis zur Mülltrennung, um nur einige Beispiele zu nennen, ist unumgänglich. Regelmäßige Sprachkurse sollen ihnen das Leben erleichtern.

Gefragte Dolmetscher

Die Familie Diab aus Homs in Syrien, die in der Büngenstraße zu Hause ist, und auch zur Begegnungsfeier kam, hat die erste Hürde bereits geschafft. Vater Yaser flüchtete vor einem Jahr auf einem Boot nach Sizilien und kam über Mazedonien und Serbien nach Österreich und schließlich nach Lustenau. Vor einem halben Jahr durfte seine Familie auf legalem Weg nachkommen: seine Frau Safaa Murad und seine Kinder Ritaa, Ammar und Ehab. Die Familie Diab hat inzwischen den Status von „anerkannten Flüchtlingen“ erreicht. Ritaa (14) besucht die 3. Klasse der Mittelschule Hasenfeld, ihr Bruder Ammar ist in der 1. Klasse. Beide sprechen schon erstaunlich gut Deutsch und konnten beim nachbarlichen Treffen als Dolmetscher vermitteln. Vater Yaser ist auch sehr stolz, dass sein Sohn bereits als Fußballer beim FC mitspielt.

Anrainerbeirat

Schon vor dem Einzug der Flüchtlinge im Hasenfeld gründeten einige Nachbarn einen Anrainerbeirat, nachdem sie von der Caritas über das Vorhaben informiert wurden. Den Mitgliedern des Beirats ist nicht nur wichtig, die Flüchtlinge auf ihrem Weg zur Integration zu unterstützen, sondern auch die Ängste der Einheimischen zu mindern und ihnen Mut zu machen, diesen leidgeprüften Menschen zu helfen.


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