Lustenau. Soviel Spaß hatten die Volksschulkinder im Kirchdorf wohl noch selten am Lesen, galt es doch, möglichst viele Seiten zu schaffen und dafür möglichst viel Geld zu sammeln. Eltern, Großeltern, Tanten und Onkels spendeten für jede gelesene Seite oder gar ein ganzes Buch einen zuvor vereinbarten Betrag. Das war nur eine der Aktivitäten, die zum Sammeln genutzt wurden. Auch Selbstgebasteltes wurde in Bares eingetauscht oder ein Teilerlös aus dem Adventmarkt der Schule für das Nepalprojekt gespendet.
Von der Idee zur Verwirklichung
Renate Natter, Lehrerin an der VS Kirchdorf, hatte im Fernsehen einen Beitrag über die Erlebnisse und das Projekt von Sara Sieber gesehen, deren Mutter Birgit Sieber-Mayr ebenfalls in Lustenau-Kirchdorf unterrichtet. Da der Bezug zur Schule gegeben war und Natter außerdem fand, dass jemanden, der so etwas mitgemacht hat und sich so um die Ärmsten bemüht, geholfen werden sollte, wendete sie sich mit ihrem Vorschlag an den Direktor und die Lehrerschaft. Diese griffen die Idee auf und im Advent wurde mit der Sammelaktion gestartet.
Eine neue Schule für Baseri
Lehrerin Birgit Sieber-Mayr erzählte vor der versammelten Schule, wie es zu dem Projekt gekommen ist. Ihre Tochter Sara Sieber hielt sich nach der Matura für ein soziales Jahr in Nepal auf und unterrichtete in Katmandu englisch für Waisenkinder. Während eines Wanderausflugs mit den Kindern in den Bergen wurden sie von dem verheerenden Erdbeben überrascht. Niemand von ihnen kam zu Schaden, doch das Erlebnis und das Elend, welches das Beben hinterließ, weckten in Sara den Entschluss, diesen armen Menschen zu helfen. Die Hilfe konzentrierte sich für sie auf die Ortschaft Baseri, wo auch die Schule total zerstört wurde und nun ein neues, erdbebensicheres Gebäude aufgebaut werden soll. Sara Sieber konnte bereits 40.000 Euro sammeln und die größte Not im Ort lindern. Die Volksschule Kirchdorf darf stolz sein, mit ihren Aktivitäten viele „Ziegel“ für die neue Schule erarbeitet zu haben.
Lehrerin Renate Natter und Direktor Christoph Wund: „Wir sind sehr stolz auf das Engagement der Lehrpersonen und der Schulkinder und dankbar für die Unterstützung der Eltern. So etwas ist nur möglich, wenn alle zusammenhelfen!“