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„Schiibo-Schlacho“ in der Feldrast

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Lustenau. Trotz widriger Wetterverhältnisse fand vergangenen Samstag das traditionelle Schiibo-Schlacho am Hundeplatz in der Feldrast statt. Mit einem biegsamen Haselnussstock hält man dabei etwa zehn Zentimeter große, gelochte Hartholzscheiben ins Scheibenfeuer.

Glühende Scheiben fliegen durch die Nacht

Solange hält man die Scheibe ins Feuer, bis die Ränder rot glühen, anschließend werden sie durch schnelles Kreisen in der Luft noch weiter erhitzt und dann über ein schief stehendes Brett (den Scheibenstand) in die dunkle Nacht geschleudert. Wenn der Abschlag gelingt, beschreibt die Scheibe einen funkelnden Bogen am nächtlichen Frühlingshimmel.

Brauchtum seit über 1000 Jahren

Erstmals urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen bereits im Jahr 1090. Die Zentren der Brauchausübung sind in Teilen Tirols, in der Ostschweiz, im schwäbisch-alemannische Raum und in Lustenau zu finden. Gelingt der Schlag und die Scheibe fliegt weit in den Nachthimmel, bedeutet dies Glück für den Scheibenschläger. In früheren Zeiten riefen die Schläger einen „Scheibenspruch“, damit wurde der Winter vertrieben und um ein fruchtbares Erntejahr oder die Gunst einer schönen Maid gebeten. In der Jurte saß man am Lagerfeuer gemütlich beisammen, vor allem die Kinder genossen die Atmosphäre und erprobten ihre Fertigkeiten in diesem altertümlichen Brauch. Bei Käsdönnola, Bratwurst und einem heißen Glühwein ließen sich die Gäste auch von Matsch und Regen nicht beeindrucken. Mit einem Gedicht des Lustenauer Mundartdichters Hannes Grabher, ließen die Pfadfinder Tradition und Brauchtum hochleben: „Im Füürli lit a Schiibo, si glüit am ganzo Rand, wär wundrbar zum Schlacho am gächo Schiibostand.“


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