Lustenau. „Bei uns im Wiesenrain werden ständig Müllsäcke viel zu früh bzw. am Tag nach der Abholung abgestellt. Die Müllsammelstelle beim Sportplatz ist regelmäßig verdreckt und ist ein Container voll, wird der Platz vor diesem verstellt und täglich kommt mehr dazu“, wendete sich Mario Aberer vergangene Woche ans Bürgerforum Lustenau. „Leider geben hier Erwachsene ein schlechtes Signal an die Jugendlichen die hier trainieren. Mein Vorschlag für ganz Lustenau: alle Müllstationen auflösen und eine zentrale Sammelstelle von Montag bis Samstag machen. Eingezäunt, videoüberwacht und mehrmals nachts kontrolliert. Das Ortsbild von Lustenau würde sich schlagartig verbessern und die Kosten durch die Einsparung aller Sammelstellen würden sich wahrscheinlich nicht erhöhen“, so sein Vorschlag. Auch Teilnehmer „Philipp“ würde diesen Vorschlag begrüßen, „dann würden die Schweizer nicht mehr ihren Müll zu uns nach Lustenau bringen“, meint dieser.
Von der Gemeinde Lustenau kam umgehend eine umfangreiche Stellungnahme. Auch hier teilt man den Ärger mit Mario Aberer, „Müllsünder sind uns genauso ein Dorn im Auge wie allen anderen Lustenauerinnen und Lustenauern, die ihren Abfall vorbildlich trennen und entsorgen.“ Aus dem Rathaus versichert man, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um dieser leider zunehmenden Ignoranz und Bequemlichkeit bei der Abfallentsorgung mancher Zeitgenossen entgegen zu wirken. „Das beginnt bei der laufenden Überwachungen der Sammelinseln und endet bei der Bewusstseinsbildung – Stichwort schlechtes Signal.“
Zentrale Sammelstelle beim ASZ Häusle
Zum Vorschlag einer zentralen Sammelstelle weist man daraufhin, dass eine solche bereits besteht. Beim ASZ Häusle können von Montag bis Freitag von 7-16.45 Uhr auch Altstoffe wie Papier, Glas und Metall gratis abgegeben haben. „Es wird aber die Sammelinseln nicht ersetzen können, wir sprechen von allein zwei Millionen kg Papier und mehreren Millionen Kilogramm Abfall insgesamt, der jährlich entsorgt werden muss. Es ist richtig, dass die Abfall-Anlieferungen zu den Sammelinseln zunehmen, auch durch den Beitrag unserer Schweizer Nachbarn – der aber legal ist, solange es sich um die Entsorgung der Verpackungen von Waren handelt, die in Lustenau gekauft wurden“, wird aus dem Rathaus hingewiesen. „Wir wissen auch, dass die Sammelbehälter an den Wochenenden schnell voll sind. Deshalb werden Papierbehälter nahezu täglich geleert und für 21 Metallbehälter an stark frequentierten Abgabestellen wurde der Abholrhythmus zwischenzeitlich verdoppelt, die Entleerung beginnt Montagfrüh. Deshalb gibt es Entsorgungsregeln wie Kartons zerkleinern, Einwurfzeiten einhalten, Lärm vermeiden oder die Empfehlung, Altstoffe regelmäßig zu entsorgen und Wochenenden bei der Entsorgung zu umgehen“, heißt es weiter.
Schlechte Moral beim Müll entsorgen
Die größte Sorge der Gemeinde bleibt aber die sinkende Moral, wenn es um Müllentsorgung geht. „Zigarettenstummel auf öffentlichen Plätzen, Getränkedosen am Straßenrand, Wohnungseinrichtung im Graben, Restabfall im Papiercontainer, Bauschutt bei der Sammelinsel, Schirmständer, gelbe Säcke neben dem Flaschenbehälter, … Die Reihe ließe sich unendlich fortsetzen“, so die abschließende Stellungnahme.