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Aktionstage „Frauen beREICHern“

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In Anlehnung an den Weltfrauentag standen die Frauen im Mittelpunkt des Geschehens.

Lustenau. Drei Tage lang drehte sich bei der offenen Jugendarbeit Lustenau alles um die Frau. Am Donnerstagabend startete man in der Culture FactorY mit einem Vortrag von Olivia Mair, die Interims-Geschäftsführerin des Vereins Amazone nahm ihre Zuhörerinnen mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der westeuropäischen Frauenbewegung.

Freie Entfaltung

Ihre Arbeit bei Amazone konfrontiert Olivia Mair immer wieder mit aktuellen Frauenthemen. „Ich habe feministische Politik studiert und beschäftige mich sehr mit den Belangen der Frauen”, so die Referentin. Die Frauenbewegung steht für ein selbstbestimmtes Leben, Anliegen die seit Jahrhunderten die Frauen bewegen, sind heute aktueller denn je. In der „ersten Welle” der Frauenbewegung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts stattfand, ging es um das Wahlrecht, das Recht auf Erwerbstätigkeit und Bildung der Frauen. Zwei große Frauen dieser Zeit waren Olympe de Gouges (1748-1793) und Hedwig Dohm (1833-1919). Immer wieder gab es Frauen, die nicht in das übliche Schema passten, wie z.B. Anita Berber (1899-1928) die eine lesbische Beziehung lebte. Die zweite Welle folgte und der Feminismus etablierte sich. Sexuelle Belange, Scheidung und die Unabhängigkeit vom Mann wurden zum Thema, die Mädchenarbeit kristallisierte sich heraus und nahm an Bedeutung zu. Zwei glühende Verfechterinnen dieser Zeit waren Alice Schwarzer und die Österreicherin Johanna Donahl. Ungleichheiten, durch die Machtstrukturen der Männer hervorgerufen, worden vermehrt in Frage gestellt. Die freie Entfaltung der Frau drängte immer mehr in den Vordergrund. Mit dem Gender Mainstreaming, das versucht, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen und Stufen erfolgreich durchzusetzen ging man in die Zeit der dritten Welle.

Die Vielfalt als Chance

Jede/r sollte in jeder Beziehung frei entscheiden können, egal ob man als Frau oder als Mann zur Welt kommt und wohin man sich orientiert. Anhand der „Vielfaltsbox” erklärte Olivia Mair, wie viele Facetten des Menschseins es gibt. Wie unterschiedlich man geprägt wird durch Herkunft, Geschlecht, Religion, sexuelle Gesinnung usw. Eindringlich wies Mair darauf hin, wie wichtig eine flächendeckende Mädchenarbeit z.B. in Form von Mädchencafés ist. Auch Roman Zöhrer betonte: „Jedes Jugendhaus sollte verpflichtend ein Mädchencafé haben!” Nino Kaufmann vom Verein KOJE regte an: „Wir brauchen in der Jugendarbeit „beherzte” Männer!”

Spannendes Programm

Am Freitagnachmittag fand im Zuge des Rahmenprogrammes ein Workshop im Mädchencafé statt. Das Thema „Zwischen Lara Croft und Barbie”, verhieß spannende Stunden. Mariette Dür (Gender Fachstelle) leitete den Workshop und bearbeitete mit den Mädels die Fragen aus, die sich beim Anblick von Models und Werbefrauen unwillkürlich stellen: Ist das alles echt? Anhand von Rollenspielen wurde das Thema ausgiebig in die Mangel genommen und es ergaben sich erstaunliche Erkenntnisse. Am Samstag ging es ins Landhaus, nicht ohne das Buch für individuelle Einträge mit zu nehmen: „Mädchen Blicke, Mädchen Ohren, Mädchen Stimmen”, so der Name des Buches. Auf vielen blütenweißen Seiten wird es die Möglichkeit geben, Gedanken und Anregungen einzutragen und das Buch wird die Mädchen auf ihrem Weg in eine freiere Zukunft begleiten. Begleitet auf ihrer spannenden Reise in die Unabhängigkeit werden sie von Canan Kaya-Bucher, der Leiterin des Mädchencafés, die sich mit aller Kraft für die Belange ihrer Mädels einsetzt. Gleichzeitig gab es für die Jungs eine Gesprächsrunde in der FactorY über das Thema „Gleichberechtigung”, geleitet von Nino Kaufmann (Koje). Das Malema Konzert am Samstagabend ging im kleinen Rahmen in der Culture FactorY über die Bühne. Die Musikerinnen zeigten bei ihrem Auftritt auf beeindruckende Weise, wie erfolgreich Frauen sein können. Der musikalische Abschluss einer Veranstaltung, die unter die Haut ging und zum Nach- und Umdenken anregte.


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